Erste Tour

Was schreibt man so im ersten Beitrag ? Wie fängt man am besten an ?

Im Frühjahr 2019 beschloss ich eine Fahrradweltreise zu machen und da ich so ziemlich Null Erfahrung damit hatte, musste erstmal ordentlich Recherchiert werden. Nach ein paar Monaten wusste ich so ziemlich was ich wollte und habe mir ganz Bewusst ein Fatbike der Marke Surly gekauft. Dieses und einieges neue an Equipment, hieß es zu testen. Im November war es dann soweit….

Was macht man sich nicht alles für Gedanken und was glaubt man eigentlich was man alles so braucht ?! 

Am besten gefällt mir das 2cm dicke Holzschneidebrett auf der linken Seite des Bildes. Ich habe es zwar nicht mitgenommen, aber allein dies zu erwägen, Naja.

Meine letzte große Fahrradtour habe ich als Kind gemacht  und so war dies meine erste eigene Tour. Da ich mein Equipment testen wollte, habe ich alles so eingepackt, als würde ich um die Welt fahren wollen. Und im November sollte man auch Wintersachen mit einpacken.

Für zu viel Gepäck war also gesorgt und erstaunlicherweise passte auch alles in die Taschen und am Ende auch auf das Fahrrad

 

Mittags gegen 14 Uhr ging es dann los. Ich wollte von Oberhausen nach Bochum fahren und kurz in Essen zu einem Outdoor-Geschäft. Die späte Uhrzeit wählte ich, da ich in Bochum bei einen Freund einkehren wollte und die Strecke nicht mehr als 4h dauern sollte. Naja, der Konjunktiv verrät das es später wurde…

Die Strecke nach Essen war mir bereits bekannt und führte hauptsächlich über Fahrradwege entlang von Parks oder durch Wohnviertel. Bis nach Bochum ging es dann über Nebenstraßen und über Feldwege, sodass ich gegen 20 Uhr ankam. 

 

Die Nacht wurde etwas länger und das Bermudadreieck ausgiebig besichtig (Ausgehviertel in Bochum)

Der nächste Tag wurde entspannt um 12 Uhr begonnen und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. 

Per Zufall gelangte ich auf den Ruhrtalradweg und wollte diesen eine Weile folgen. Leider kamen einige Baustellen dazwischen und so musste ich einen größeren Umweg machen. Dieser wurde mir durch einen netten Anwohner gezeigt, sodass ich nach 10km wieder den Radweg erreichte.

Leider beschloss ich den schönen Ruhrtalradweg zu verlassen und mit der Google Maps Navigation weiter zu fahren. Die Straßen wurden Industrieller, die Wege wurden zu Pflasterstraßen und alles im allen war es nicht schön diese Strecke zu fahren.

Da es im November gegen 16:30 Uhr bereits dunkel wird, musste langsam ein schlafplatz her. Zudem freute ich mich schon mein Zelt das erste mal aufzubauen und zu testen.

Nach ein wenig suchen, fand ich einen geeigneten Platz in der Nähe eines Flusses. Wasser in der nähe zu haben ist immer Vorteilhaft und macht sowohl das Kochen als auch das Waschen einfacher. Es wurde Pünktlich dunkel und die kälte breitete sich langsam in meinen Körper aus. Die erste Nacht bei minusgraden stand an. Nach längerer Aufbauphase war ich sehr froh in meinen schönen Schlafsack zu liegen und ein leckeres Essen zu kochen (Burittos). 

Die Nacht erwies sich als etwas unangenehm, nicht weil der Schlafsack nicht warm genug gewesen wär oder ich nicht genügend Klamotten an gehabt hätte…. Nein. Ich habe einfach vergessen nach zu schauen, für welche Temperaturen meine „Isomatte“ geeignet war. Letztendlich waren es Plus 7 ….

 

Bereits am Abend beschloss ich wieder zum Ruhrtalradweg zu fahren, da dieser Ansprechender war, als quer durch Industriegebiete zu fahren. Zudem führte er ja direkt zu meinen Ziel. Hier sei noch erwähnt, da mein ursprünglicher Plan war, nach Winterberg zu fahren und anschließend Richtung Frankfurt, wobei das Ziel noch offen war. 

Im nachhinein war es sehr optimistisch dies für die erste Tour zu planen. Andererseits habe ich nie gesagt das ich irgendwo ankommen wolle, mit Aufnahme von Winterberg, sondern den Weg genießen wolle. 

Also noch schnell den Kühen auf wiedersehen gesagt und los ging es, ein stück zurück, Richtung Ruhrtalradweg.

Der Tag verging recht zügig und da es bereits so früh dunkel wurde, hielt ich bereits ab 15:30 nach einem geeigneten „schlafplatz“ Ausschau. Letztendlich dauerte es bis 17 Uhr und die Strecke wurde bereits etwas hügliger. Dafür war der Platz sehr schön und die nächtlichen Tierbesucher fanden mich auch sehr interessant. 

Das schöne bei dieser Art zu reisen ist, die Freiheit. Die Freiheit zu übernachten wo man möchte, pause zu machen wo man möchte, Pläne zu ändern, die Einsamkeit zu suchen oder die laute Stadt. Die Freiheit das zu tun, worauf man an diesem Tag Lust hat, ergo, das Fahrrad bergauf zu schieben und nicht zu fahren. Einfach weil man Lust hat und nicht weil die Beine müder sind oder das Gepäck zu schwer…

Tag 4 sollte sich als  anstrengend herausstellen. Es ging halt nach Winterberg und das hieß einige höhen Meter zu bewältigen. Für den Unerfahrenen, also meine Wenigkeit, waren die ca. 800hm und 75km anstrengend. Das trüber und regnerische Wetter tat seinen Beitrag und lediglich die Höhenmeter verwandelten den Regen in erträglichen Schnee….Naja, eher Schneeregen…

Die Strecke führte größtenteils über Schotterwege und immer in Reichweite der Hauptstraße. Die Kombination mit dem Wetter ließ mich also etwas trüber denken. Gleichwohl war die Strecke sehr schön. Ein paar Dörfer, viele Felder entlang dichter Wälder und bei Sonnenschein bestimmt genießbarer. 

 

Am späten Nachmittag musste ich eine schwere Entscheidung treffen. Es hieß, rechts abbiegen und in 30min in Winterberg zu sein oder noch 1-2h weiter fahren und die Ruhrquelle zu besuchen. Ich sag mal so, wer die ganze Zeit entlang des Flusses fährt, dessen Quelle nicht weit ist, sollte doch mal schauen, wo das ganze Wasser so herkommt. Zumindest war dies mein Gedanke und so fuhr ich noch etwas länger durch den Schneeregen. 

Glücklicherweise habe ich bereits am Abend zuvor beschlossen, in Winterberg, in ein Hotel ein zu kehren. Schließlich war dies auch mein Urlaub.

Die fehlende Isolierung am Rücken machten die Nächte sehr ungemütlich und im laufe des Tages stellten sich meine warmen Kleidungsstücke (Skihose und Handschuhe) als nicht Wasserdicht heraus. Sodass ich sehr froh war am Abend im Hotel zu sein und alles einmal zu säubern und zu trocknen. Das säubern klappte ohne Probleme, da die Badewanne groß genug war um alle meine Plörren aufzunehmen. Leider gelang mir das nicht mit dem Trocknen der Wäsche. 

Alles im allen, beschloss ich, dass 5 Tage ausreichend waren um mein Equipment zu testen und mein Fahrrad „einzuweihen“. Lediglich die Möglichkeit auf den 2th höchsten Berg NRWs zu fahren, wollte ich mir nicht nehmen lassen. Und so machte ich mich am späten Vormittag auf den Weg den Kahlen Asten (841m) hinauf. 

Auf dem Weg nach oben, merkte ich wie untrainiert ich war und habe größtenteils mein Rad geschoben.  

Belohnt wurde ich mit viel Nebel und einer schönen weißen Decke aus Schnee. Es sah schön sehr schön aus, auch wenn man nicht weit blicken konnte. Aber so ist das halt im Leben, man kann nicht immer die perfekte Aussicht haben und erlebt nicht immer die perfekten Momente, welche uns in Film und Fernsehen gezeigt werden. Das wichtige ist, dass man auch die kleinen Dinge genießt. 

Die Bergabfahrt ist am Ende des Videos 😉

Wenn Ihr jetzt noch Lust habt euch das ganze als Video an zu sehen, bitte, danke und ein wunderschönen Tag wünsche ich. 

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