Dänemark.
Was soll ich dazu sagen….
Ich könnte behaupten Dänemark sei ein Land, das für Radreisen wie gemacht ist. Jedoch bin ich dafür aktuell noch zu unerfahren und es kommt ja auch immer drauf an, was für eine Radreise man machen möchte. Nun denn. Dänemark hat uns drei wirklich positiv überrascht. Nicht das wir schlechtes gehört hätten (Wind), aber das die positiven Dinge so überwiegen, hat uns alle zu kleinen Dänemark Fans gemacht.
Du fragst dich wer wir drei sind ? Das wären zum einen der Julian (Wäre gerne Pilot im Star Wars Universum geworden, fliegt jetzt dafür mit Drohnen/FPV Dingens durch die Luft), meine Wenigkeit Florian (hätte früher in der Schule mal besser aufpassen sollen, dann könnte er jetzt auch besser Geschichten erzählen) und unser Geheimer Dritter Freund (Möchte nicht erkannt werden, damit die Außerirdischen Ihn nicht finden und verschleppen).
Nun zur Reise.
Es war zu beginn der Corona Zeit und ich wollte unbedingt, vor meiner Weltreise, nochmal eine größere Tour machen, um nochmal alles zu testen, also auch mich. Da zwei meiner Freunde Interesse zeigten auch mal eine Tour zu machen, beschlossen wir zusammen durch Dänemark zu fahren. Die Gründe dafür waren schnell gefunden. Nachbarland von Deutschland, Genügend freie Plätze zum Zelten, „Flach“, Preislich kein großer Unterschied, Am Meer und nicht zu kalt im September. Ok, ein wenig Wind würde es geben, aber ansonsten sprach alles dafür und Plan B wäre eine Tour von Flensburg zurück nach Hause. Es hing alles davon ab, was die Grenzer am Tag der Anreise sagen.
Unser erstes Abenteuer sollte aber die Anreise sein. Nicht nur das wir den ersten Zug nur Haarscharf erwischt haben (ich habe bis zur letzten Minute einen Spanngurt gesucht und nicht gefunden), sondern der anschließende ICE wollte uns nicht mitnehmen, da keine Fahrräder ab einer bestimmten Reifenbreite mitgenommen werden (Steht irgendwo im Kleingedruckten der Fahrradmitnahmebestimmung….). Da standen wir nun um 5 Uhr Morgens, an einem Sonntag, am Bahnhof und wussten erstmal nicht weiter. Immerhin habe ich meinen Spanngurt in meiner Hosentasche gefunden xD. Naja, schlussendlich sind wir von Duisburg bis Flensburg per Regionalverehr gefahren. Drei Stunden länger als eigentlich geplant und mit einiges mehr an Umsteigen. Dafür war es deutlich günstiger ein Ticket für ganz Deutschland zu kaufen + Fahrradkarte und so haben wir die Mehrkosten auf der Hinfahrt auf der Rückfahrt gespart.
Es war 16 Uhr als wir in Flensburg ankamen und endlich ging es los, nicht nur mit unserer Fahrt, sondern auch mit dem Regen…Aber selbst über diesen haben wir uns gefreut. Immerhin hatten wir eine 12h Reise mit Maske hinter uns. Flensburg machte einen schönen Eindruck auf uns und der Weg, entlang des Hafens, versprach einen guten Einstieg der Tour.
Wir wollten an diesem Tag nicht mehr viele km machen und da die Grenzüberquerung ohne Probleme klappte, steuerten wir einen der ersten Shelter in Dänemark an. Wir beschlossen den Ostseeküstenradweg erst Richtung Osten zu fahren, wie auf den Karten oben abgebildet.
Glücklicherweise gibt es in Dänemark viele Plätze an denen man sein Zelt aufstellen oder in Sheltern übernachten kann. Viele davon sind kostenlos und genaueres kann man immer im Internet nachlesen. Wir haben die Shelter-App genutzt, welche eigentlich ein muss ist, da dort alle Angaben zu den einzelnen Plätzen, über eine Karte abrufbar sind.
Tag zwei zeigte sich als sehr angenehm. Wir steuerten die erste Dänische Stadt (Sonderburg) an um einige Erledigungen zu machen und erste kleine Dinge zu reparieren, bereits im Zug nach Dänemark, wurde ein Schaltzug an einem der Fahrräder beschädigt und musste ersetzt werden. In Sonderburg machten wir etwas Pause, eine von Julian Drohnen ging im Meer baden und die Reparatur des Fahrrades war relativ unkompliziert auch dank der nützlichen Fahrradstationen, die es entlang der Fahrradwege in ganz Dänemark gibt.
Der Tag gestaltete sich sehr angenehm und das Wetter wechselte langsam von Regen und Wolken, zu Sonne.
Am frühen Abend kam dann ein Schreckmoment für uns alle. Einen Hügel etwas zu schnell runterfahrend, habe ich im Schatten einer Linkskurve, Kies auf glattem Asphalt übersehen. So kam es das mein Fahrrad zur Seite rutschte und mich mitzog. Bei diesem Sturz rutschte ich etwas über den Asphalt und verletzte mich am Oberschenkel, Hüfte, Ellbogen und linkem Schulterblatt. Da ich stets einen Helm trage, konnte ich einer Kopfverletzung entgehen (der Helm hatte einen Riss an der Seite und ich habe auch den Aufprall gemerkt). Meine Freunde haben sich sofort um mich gekümmert und glücklicherweise hatte ich außer ordentlich schmerzen keine bleibenden Verletzungen.
Der Tag endete an einem sehr schönen und abgelegenen Shelter, welcher einer der schönsten unserer Tour sein sollte.
Tag drei der Tour war sehr entspannt. Am Vortag schauten wir noch wann die Fähre von Fynshav nach Ærø abfährt und so konnten wir alles gut timen. Beim warten auf die Fähre trafen wir dan auf Marina. Eine Deutsche Radreisende, welche den gleichen Weg wie wir hatten und alleine unterwegs war. Wir beschlossen, den Tag auf Ærø, gemeinsam zu gestallten und schlussendlich auch gemeinsam zu campen. Ærø war einfach eine traumhaft schöne Insel und wir haben jeden Moment genossen, nicht zuletzt weil wir perfektes Wetter hatten. Unterwegs gab es mehrere kleine „Bauernstände“ welche Zuchini, Kartoffel, Lauch oder ähnliches ausgelegt hatten. Folglich gab es bei uns am Abend eine gute und bunte Suppe. Natürlich machte die Tatsache das wir am Strand gezeltet haben und in neuer und guter Gesellschaft waren, den Abend noch schöner. Alles im allen war es einer der schönsten Tage der Tour ( Auch wenn mein Körper Komplet gebrannt hat, als ich die Wunden im Meer „gewaschen“ habe ;D )
Am nächsten Morgen nahmen wir gegen 10 Uhr die Fähre und fuhren nördlich nach Svendborg. Dort trennten wir uns von Marina, da sie etwas weniger Zeit zur Verfügung hatte und eine etwas andere Route. Wir machten uns auf, die dritten Insel Dänemarks, Fyn zu erkunden. Stets dem Wind entgegen. Die Landschaft zeigte sich stets offen und das Wetter, bis auf dem Wind, war uns wohlgewollt. Highlight des Tages war eine Dusche in einem Schwimmbad. Die nette Empfangsdame ließ uns, ohne Geld dafür zu verlangen, duschen. Eine Wohltat. Gegen Abend erreichten wir Nyborg, wo wir auch nächtigten. Am morgen ging es direkt weiter zum Bahnhof, man konnte die Ostsee nur per Auto oder Zug überqueren. Gerne wären wir mit dem Fahrrad über die ca. 8km lange Storebæltsbroen gefahren.
Die ganze Zeit in Dänemark waren die Menschen sehr freundlich und gern für einen guten Plausch, auf gutem Englisch (besser als mein Englisch), zu haben. Auf den Weg, weiter Südlich, wurde uns empfohlen in Skælskør Sogn einen Fisch zu essen. Wir haben natürlich den Namen des Lokals vergessen, aber wir fanden das Essen in SKÆLSKØR FISKEHUS sehr lecker.
Das Wetter wurde etwas trüber, es fing an zu regnen und ein scharfer Wind kam uns entgegen. Glücklicherweise fanden wir Abends einen guten Platz zum übernachten, der bei schönerem Wetter, der beste Platz geworden wäre. Hallo ?! Es gab eine Schaukel ! 😀
Auch der nächste Tag war vom Wetter durchwachsen und der Wind hatte seine Richtung noch nicht geändert.
Am Abend bemerkten wir das die Dänen sehr gerne campen gehen. Es war Freitag und der Shelter platz, den wir ansteuerten, war Komplet voll. Wir fanden zwar noch einen Platz für unsere Zelte, aber das war auch fast der letzte. Ok, die Gegend lud auch zum verweilen ein.
An Tag 7 waren wir alle etwas erschöpft. Es war unsere erste große Tour und bisher sind wir jeden Tag gefahren. Wir überlegten also ein Tag Pause zu machen und planten dies für den nächsten Tag ein. Spoiler, wir haben nicht wirklich pause gemacht, dafür 2 Tage versucht etwas weniger zu fahren.
Den Abend verbrachten wir in angenehmer Gesellschaft von 4 Vätern mit Ihren Söhnen (København). Wie gesagt, die Dänen gehen halt gerne campen.
Unseren Erholungstag verbrachten wir auch größtenteils auf den Rädern, allerdings mieteten wir ein kleines Apartment für die Nacht. Zudem führte unsere Route an den Møns Klint vorbei, bei denen wir einen ausgiebigen „Spaziergang“ gemacht haben. (Es ging 495 Stufen zum Strand runter und wieder zurück 😀 )
Den Abend verbrachten wir gemütlich an der ansässigen Bar unseres Apartments mit unseren Gastgebern und zwei anderen Gästen. Wir philosophierten über das Leben, unsere Leben und tauschten etwas Kultur aus, denn da war einiges zu holen. (Dänisch, Indisch, Niederländisch, Deutsch). Ein gelungener Abend bei sehr netten Gastgebern und wir können StaySail nur empfehlen. Wer sich also für eine gemütliche und Gast nahe Unterkunft interessiert, kann ja mal hier vorbei schauen StaySail.
Da unser „Pausentag“ eher ein halben Tag Fahrrad fahren und einen halben Tag wandern beinhaltete, beschlossen wir den Folgetag auch gemütlich zu verbringen. Wir starteten recht spät und wollten eigentlich nicht weit fahren. Leider waren die Shelter in der nähe nicht sonderlich einladend und so fuhren wir zur nächsten Insel und fanden dort einen nahezu perfekten Platz.
Die nächsten drei Tage führten uns wieder , über die Inseln Langeland und Tåsinge, nach Svendborg und weiter Nordwärst Richtung Kolding. Wir übernachteten einmal im Airbnb Apartment und ansonsten auf freien Shelterplätze. Vor Kolding schliefen wir auf dem Gelände eines „verlassenen“ Feriencamps. Zumindest denken wir das es verlassen war oder den Besitzer gewechselt hat, da alles sehr „heruntergekommen“ aussah.
Auch die letzten zwei Tage waren schnell vorüber. Wir wollten am Abend von Tag 16 den Zug nach Hause nehmen und fuhren daher etwas mehr auf Landstraßen. Den letzten Abend verbrachten wir auf einem Campingplatz bei Sønderballe und machten einen schönen Filmabend in der Gemeinschaftsküche.
Die beste Zugverbindung von Flensburg, zurück nach Oberhausen, fuhr um 16 Uhr ab. Daher beeilten wir uns etwas und kamen, trotz eines Umweges, um 15:55 Uhr am Bahnhof an (wir haben uns in Flensburg verfahren da ich das Navi falsch eingestellt hatte). Kauften schnell die Tickets und erwischten noch den Zug. Ein stressiges Ende für einen sehr schönen Urlaub.
Glücklicherweise hatten wir ja ca. 12h zeit im Zug (mit umsteigen) über alles nach zu denken und zu ruhe zu kommen.
Unsere erste große Radtour hatten wir damit gemeistert.
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